Neues aus dem Gemeinderat: Öffentliche Waldbegehung

Gruppe von Teilnehmenden aus Dernbach vor dem Jagdhaus Kehrwieder

Wie entwickelt sich unser Wald? Und wie geht nachhaltige Forstwirtschaft im Spannungsfeld von Erholung, Naturschutz und Jagd? Bei einer öffentlichen Waldbegehung mit dem Stadtrat Wirges und dem Gemeinderat Dernbach bekamen rund 30 Teilnehmende spannende Einblicke direkt vor Ort – fachkundig begleitet von Revierförsterin Gesche Böbinger.

Am Samstagvormittag versammelten sich insgesamt 32 Personen am Jagdhaus Kehrwieder, um gemeinsam mit dem Stadtrat Wirges und dem Gemeinderat Dernbach an einem öffentlichen Waldbegehung teilzunehmen. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch 10 interessierte Bürgerinnen und Bürger, was das öffentliche Interesse an der Veranstaltung unterstreicht.

Bei bestem Wetter begrüßte Markus Schlotter (Stadtbürgermeister von Wirges) die Anwesenden und übergab anschließend das Wort an Forstrevierleiterin Gesche Böbinger, die fachkundig durch die rund zweistündige Veranstaltung führte.

Försterin erklärt Teilnehmenden einen Durchforstungsbereich im Wald
Die Revierförsterin, Frau Böbinger, zeigt den Teilnehmenden den Bereich der Durchforstung

Der Rundgang begann mit dem Besuch eines aufgeforsteten Waldstücks. Dort erklärte Frau Böbinger, wie gezielt junge Bäume nach Schadereignissen oder zur ökologischen Aufwertung gepflanzt werden.

An der nächsten Station wurde ein Waldgebiet vorgestellt, das sich in der Regenerierung bewusst selbst überlassen wird. Solche Flächen dienen dem Erhalt der Artenvielfalt und bieten wichtige Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen.

Weiter ging es zu einem Abschnitt, der bereits zur Durchforstung markiert wurde. Frau Böbinger erläuterte dabei die Bedeutung der verschiedenen Markierungen für die Waldpflege, den Holzeinschlag und die natürliche Verjüngung.

Zum Abschluss des fachlichen Teils besichtigte die Gruppe ein weiteres aufgeforstetes Areal, das mit Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss ausgestattet wurde. Dabei wurde besonders auf die enge Zusammenarbeit mit der Jägerschaft hingewiesen, um junge Pflanzen besser vor Wildschäden zu schützen.

Zurück am Jagdhaus berichtete der Jagdpächter aus seiner Praxis und sprach über die zunehmenden Herausforderungen im Revier. Besonders die stark frequentierte Köppelhütte – an manchen Wochenenden wurden über 400 Fahrzeuge gezählt – erschwert durch den steigenden Besucherdruck die Wildbeobachtung und Jagd erheblich, die bei manchen Tierarten nur tagsüber erfolgen kann. Problematisch sind Mountainbiker, die quer durch den Wald fahren, sowie nächtliche Waldbesucher, die querfeldein den kürzesten Weg zum Parkplatz nutzen, stören das Wild zusätzlich. Etwas mehr Rücksichtnahme auf Natur und Umwelt ist angeraten und im Interesse aller.

Gegen 12:00 Uhr endete die lehrreiche und eindrucksvolle Waldbegehung und die Teilnehmenden konnten sich mit einer Wildwurst stärken. Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig der Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Kommunalpolitik, Forstwirtschaft und Jägerschaft ist, um unseren Wald als vielfältigen Natur-, Erholungs- und Wirtschaftsraum nachhaltig zu schützen und zu gestalten.